Freiwilliger Arbeitgeberwechsel in der Wirtschaftskrise – eine heikle Entscheidung

Nachdem meine Tipps zum konstruktiven Umgang mit Wirtschaftskrisen inklusive der spirituellen Frage im letzten Beitrag bis jetzt eher allgemeiner Natur waren, möchte ich heute eine ganz konkrete Problematik ansprechen.

Wer als Angestellter in letzter Zeit vorhatte, die aktuelle Arbeitsstelle aufzugeben und zu einem neuen Arbeitgeber zu wechseln, sieht sich mit diesem Plan wahrscheinlich jetzt in einer verzwickten Entscheidungslage. Sollte man vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Entlassungswellen jetzt tatsächlich ein neues Arbeitsverhältnis beginnen, das der neue Arbeitgeber schon alleine wegen der Probezeit in den nächsten 6 Monaten problemlos wieder kündigen kann? Auf der anderen Seite gibt es aber gute Gründe für den angestrebten Wechsel und die Aussicht, nun in der alten Position für längere Zeit ausharren zu müssen, kann ebenso unangenehme Gefühle auslösen.

In abgewandelter Form existiert diese Problematik übrigens auch für Unternehmer. Selbstständige können sich beispielsweise vor die schwierige Entscheidung gestellt sehen, mit den begrenzten Ressourcen entweder vorhandene Produkte und Dienstleistungen noch intensiver weiterzuentwickeln oder damit lieber auf die Schaffung vollkommen neuer Angebote zu setzen. Um die Länge meines Beitrags überschaubar zu halten, werde ich meine weiteren Ausführungen jedoch auf die Problematik für Angestellte beschränken. Interessierten Selbstständigen bzw. Managern wird die Übertragung auf ihre Fragestellungen sicherlich nicht schwerfallen.

Alte Faustregeln können zu Fallstricken werden

Ganz allgemein galt bisher Folgendes. Wem die Sicherheit des Arbeitsplatzes besonders wichtig war, der musste bis jetzt einfach die Vorteile eines länger bestehenden Arbeitsverhältnisses gegen die Risiken abwägen, die ein Wechsel des Arbeitgebers in dieser Hinsicht üblicherweise mit sich bringen würde. Doch in Krisenzeiten auf dem Arbeitsmarkt greift eine solche Faustregel zu kurz und mag sich sogar ins Gegenteil verkehren.

So kann es beispielsweise sein, dass der alte Arbeitsplatz bei einer Entlassungswelle verschwindet und die wenigen freien Stellen in der Region bereits von denen besetzt wurden, die vorher proaktiv selber gewechselt haben. Oder dass die neue Position besonders krisensicher ist, da der neue Arbeitgeber die Zeichen der Zeit erkannt hat und auf einen ganz neuen Wachstumsmarkt setzt. Andererseits kann beides oft auch vollkommen anders sein. Daraus kann man also nicht gleich einen neuen Grundsatz ableiten.

Bekannte Faustregeln werden also ab sofort längst nicht mehr so gültig sein wie früher und neue Leitlinien zur Orientierung werden sich erst mit der Zeit entwickeln. Nur darauf möchte ich Sie mit diesem Beitrag aufmerksam machen. Natürlich können Sie trotzdem eine Menge tun, um die Sicherheit bei Ihrer Entscheidungsfindung zu erhöhen. Auch dafür müssen Sie wieder Ihre Aufmerksamkeit ganz neu lenken und wie das genau geht, verrate ich Ihnen in meinem nächsten Beitrag.

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